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Mithilfe von achtsamkeitsbasierten Übungen kann man seinen Stress erheblich reduzieren.

Meditation ist eine Möglichkeit, sein seelisches Wohlbefinden zu steigern und Stress abzubauen. Achtsamkeit ist ein erprobtes Verfahren, das als Selbsthilfemethode gegen Stress effektiv wirkt. Auf Achtsamkeit basierende Meditationen können sowohl als Therapie bei Stressbelastungen, als Prävention beim Burn-out Syndrom und bei anderen Stresserkrankungen eingesetzt werden.

Was sind achtsamkeitsbasierte Verfahren?

Stützpfeiler der achtsamkeitsbasierten Verfahren sind verschiedene Meditationsstile. Durch diese Meditation kann man Geistesinhalte beobachten, aber nicht gezielt steuern. Achtsamkeitsmeditation lässt alle aufkeimenden Gedanken zu, ohne Prioritäten zu setzen. Jeder Gedanke hat seine Berechtigung. Damit dies eintreffen kann, muss der Meditierende einen Standpunkt unabhängig von diesen Gedanken einnehmen. Er darf sich nicht mit ihnen identifizieren.
Dabei ist die auf Achtsamkeit basierende Meditation eine Weiterentwicklung der traditionellen Meditation von John Kabat-Zinn. Er hat diese jedoch nicht erfunden: In allen spirituellen Traditionen gibt es Achtsamkeitsmeditationen. Man kennt sie sowohl aus dem Yoga wie auch im Buddhismus. Dabei wird Achtsamkeit sowohl zur Geistesschulung als auch zur Heilung von Leiden und in religiösen Kontexten angewendet. Mediation wird oft selbstständig praktiziert und kann auch alleine erlernt werden.

Momentan erforscht die westliche Wissenschaft die Wirksamkeit von Meditation auf den Geist. Heute weiß man, dass die Entwicklung des Gehirns nicht mit dem Ende der Jugend abgeschlossen ist. Durch gezieltes Training lässt sich sogar die Substanz in einer Gehirnregion vergrößern. Das Gehirn reagiert also ähnlich wie ein Muskel. Dieses Wissen macht sich die Achtsamkeitslehre zu Eigen, um neue Verhaltensmuster einzustudieren.

Langfristige Wirkungen von Meditation und Achtsamkeit

Allerdings geschehen diese Veränderungen nicht von heute auf morgen, sondern diese Methode braucht sehr viel Zeit. Gewohnheiten aufzugeben, ist nicht gerade einfach. Dennoch: Wer dabei bleibt, dem gibt das Achtsamkeitstraining viel zurück. Eine Verbesserung des Gesundheitszustandes lässt sich bei vielen Patienten, die Achtsamkeit leben, zeigen. Neben der wissenschaftlichen Erforschung befasst sich deshalb heute auch die westliche Psychologie im Rahmen der Verhaltenspsychologie mit Achtsamkeitstechniken. Sie sind zur Behandlung von psychischen Beschwerden sinnvoll. Sowohl Achtsamkeitsmeditation wie auch das klare Bewusstsein gegenüber der Gegenwart spielen dabei eine Rolle. Man kann damit Angststörungen, Depressionen, Traumata und Burn-out behandeln.

Achtsamkeit in sein tägliches Leben zu integrieren ist eine Methode, die vor vielen Erkrankungen schützen kann. Sie hilft beim Einkaufen, in der Unterhaltung, am Arbeitsplatz und in der Partnerschaft. Durch Achtsamkeit wird die Selbstwahrnehmung geschult und Symptome des Körpers lassen sich nach gewisser Zeit immer leichter wahrnehmen. Achtsamkeit richtet sich auf Körperempfindungen, Atmung, auf Gedanken und Gefühle. Es geht um das reine Beobachten ohne Wertung. Je stärker die dadurch erreichte Selbstakzeptanz, desto positiver wirkt sind die psychischen Auswirkungen. Das wiederum hat Einfluss auf den ganzen Organismus und kann das Immunsystem stärken.

Bessere Selbstwahrnehmung durch MBSR-Kurse

Achtsamkeitsbasierte Übungen kann man im Rahmen eines Seminars oder im Yoga lernen. Idealerweise übt man zunächst unter Anleitung und setzt die Übungen zu Hause fort. In speziellen MBSR-Kursen trainiert man gezielt die Körperwahrnehmung. Die Übungen stammen aus dem Yoga und eignen sich gut zur Integration in den Alltag. Ziel ist es, alle auftretenden Empfindungen ohne Urteil zu akzeptieren. So kann man sich die Ursachen für Stress bewusst machen und sie künftig vermeiden. Denkmuster und negative Einstellungen, welche den Stress erhöhen, werden dabei identifiziert.

Das Programm besteht aus drei Grundübungen: Körperwahrnehmungsübungen, Übungen zur Konzentrationssteigerung und Entspannungsübungen. Dafür übt man Meditationen im Sitzen und Gehen ein und lernt Yoga. Die Themen Stressentstehung und Stressbewältigung werden ebenso behandelt. Man lernt Wege, sich in schwierigen Situationen selber zu beobachten und dadurch Stress zu vermeiden. Im Laufe der Zeit kommt es zu Veränderungen, die sich allgemein sehr positiv auf die Gesundheit auswirken.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben MBSR-Kurse als Präventionsmaßnahme vor Stresserkrankungen anerkannt und bezuschussen sie.