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Hirndoping im Studium

Ein Studium ist eine große letzte Etappe, die ein junger Mensch durchlaufen kann, bevor er vollständig ins Berufsleben eintritt. Jedoch ist ein Studium nicht immer nur mit positiven Dingen zu verbinden, denn das hohe Leistungspensum fordert von vielen Studenten den Tribut. Natürlich ist ein bisschen Stress vollkommen normal und teilweise auch förderlich, jedoch darf dies nicht zum Dauerzustand werden, denn das bringt extreme körperliche Beeinträchtigungen mit sich. Der Körper kann mit Stresssituationen ganz gut umgehen, was allerdings einen ganz anderen Ursprung hat, als unser Leistungsdruck heute.

Stress war früher mit einer Gefahr, beispielsweise von Tieren verbunden und bereitete den Menschen darauf vor, im Notfall zu kämpfen. Diese Energien werden heute noch immer freigesetzt, können aber nicht beim Lernen abgebaut werden, weshalb es wichtig ist, dass zwischen stressigen Phasen immer wieder Pausen eingelegt werden. Kommt der Student dieser Empfehlung nicht nach, können erste Warnsignale beispielsweise Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Ängste oder auch Konzentrationsschwierigkeiten sein. Dies erweitert sich mit anhaltendem Stress auf das Immunsystem, das nicht mehr zuverlässig arbeitet und den Menschen somit anfälliger für Infektionskrankheiten werden lässt. Auch andere Beschwerden, wie beispielsweise Allergien oder chronische Krankheiten wirken sich schlimmer als gewohnt auf das Wohlbefinden ein und machen einen weiteren Gang zur Universität unmöglich.

Um mit dem Kopf dennoch bei der Sache zu bleiben und um dem Leistungsdruck gerecht zu werden, greifen viele Studenten zum sehr umstrittenen Hirndoping. Hirndoping besteht aus Substanzen, die die Konzentration enorm steigern und den Studenten somit zu mehr Leistung in weniger Zeit verhelfen. Zu diesen Substanzen zählen Ritalin und ähnliche Medikamente für Aufmerksamkeitsdefizite, aber auch Koffeintabletten. Die konzentrationssteigernde Wirkung ist dabei bewiesen, jedoch ist es sehr fragwürdig, ob vollkommen gesunde Menschen zu diesen Mitteln greifen sollten.

Ritalin ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und die Beschaffung für einen gesunden Menschen ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden, weshalb sie natürlich auch nicht ganz legal ist. Weiterhin ist die Dosierung dieser Medikamente ohne jegliches Krankheitsbild sehr schwierig und es führt somit schnell zum Missbrauch. Auch ein enorm hohes Abhängigkeitspotenzial von Ritalin sollte der Grund sein, wieso man nicht zu diesen Mitteln greift. Koffeintabletten hingegen sind rezeptfrei, jedoch birgt das ein ebenfalls hohes Risiko. Menschen mit zu hohem Blutdruck können auch bei der einmaligen Einnahme von Koffeinsubstanzen Herzinfarkte oder andere Schädigungen erleiden. Beim ersten Lernerfolg werden diese Risiken schnell unterschätzt und es drohen erhebliche gesundheitliche Risiken.

 

 

Bildquelle: Benjamin Thorn  / pixelio.de